RhB Gea 2/4 Nr. 211 «Bügeleisen» – Umbaubeschrieb

Gartenbahn «Am Dorfbach»

Das Vorbild:

Die Rhätische Bahn beschaffte 1912/13 sieben kleine Elloks für die Engadin-Strecke von St. Moritz nach Scuol. Diese Loks erhielten die Bezeichnung „Ge 2/4” und die Nummern 201-207.

Um einen dampflosen Rangierbetrieb in den Bahnhöfen Chur und Landquart zu ermöglichen, wurden zwischen 1943 und 1946 drei Elektrolokomotiven des Typs Ge 2/4 auf Mittelführerstand (sog. Bügeleisen) umgebaut und auch umgezeichnet.

Nr. 201 wurde zur elektrischen Rangierlokomotive Ge 2/4 Nr. 213 umgebaut

Nr. 202 wurde zur elektrischen Rangierlokomotive Gea 2/4 Nr. 211 mit Akku-Batterieanlage, nach einem weiteren Umbau 1967 mit Dieselmotoraggregat zur Gem 2/4 Nr. 211 umbenannt

Nr. 206 wurde zur elektrischen Rangierlokomotive Ge 2/4 Nr. 212 umgebaut

Im Laufe der Zeit wurden verschiedenen Änderungen, insbesondere bei der Farbgebung, vorgenommen. Heute sind leider alle drei Rangierloks abgebrochen bzw. ausser Betrieb.

Alle Modellvarianten sind nach Märklin vorbildgerecht wiedergegeben, was leider nicht den Tatsachen entspricht. Die Loklampen beidseits am Fahrwerk sind Fantasie.

Das Modell:

LGB 24440 Gea 2/4 Nr. 211 verfügt über einen zugstarken Bühler-Motor, MZS-Decoder, funktionierende Oberleitung, automatisch mit der Fahrtrichtung wechselnde Beleuchtung, 2 Mehrzweck-Steckdosen mit Sicherung, 6 Stromabnehmer, Spannungsbegrenzungssystem, Führerstandtüren zum Öffnen, Haftreifen. Katalog 2012-16. Epoche 3. Länge über Puffer 38 cm. 

Weitere „Bügeleisen“ sind von LGB/Märklin wie folgt angeboten worden:

  • LGB 2044 E-Lok Ge 2/4 RHB Nr. 213 orange
  • LGB 20440 E-Lok Ge 2/4 RHB Nr. 212 orange
  • LGB 21440 LGB E-Lok Ge 2/4 RHB Nr. 212 braun
  • LGB 22440 E-Lok Ge 2/4 RHB Nr. 213 grün
  • LGB 23440 E-Lok Ge 2/4 RHB Nr. 212 orange

Lok Umbau allgemein:

Demontage der Gea 2/4 bereits nach dem Kauf. Wegen falscher Anordnung der LGB-originalen Lampen blieb das Modell lange Zeit «unrestauriert».

Umbauten Fahrrahmen:

Umbau Fahrrahmen durch Absägen der unpassenden Lampengehäuse inkl. Feinschliffarbeiten, Ausbau der originalen LGB-Leds mit Platine und Steckdosen an Lokfronten.

Schwarze Grundplatte für Stirnplatten mit Epoxidplatte 2mm aufdoppeln, mit Uhu-2K-Kleber verleimen, Loch der Steckdose ausspachteln und schleifen und mit Haftgrund Primer spritzen.

Stirnseite mit Bremsschläuchen und Puffer (gealtert)

Fahrrahmen mit ausgebauten Rädern und Antriebstangen entfetten, Haftgrund airbrushen mit Vallejo Primer schwarz (74.602), dünn auftragen.

Hellgrau dünn airbrushen und durchtrocknen lassen. Farbmischung aus Vallejo Model Air 71.044 (Light Grey Green), 71.045 (Cement Grey) und 71.050 (Light Grey).

«Holzbretter» auf Oberseite und Fahrwerkunterseite schmutzig airbrushen bzw. mit z.B. mit Vallejo Pigment burnt amber (73.110) und mit feinem Pinsel trocken auftragen, danach mit Vallejo Acrylic matt varnish (70.520) hauchdünn sprühen zum Versiegeln.

Fahrgestellrahmen mit dreckigem Braun airbrushen (hauchdünner Nebel). Drehgestelle verschmutzen mit Pigment burnt amber mit Pinsel «dick» auftragen und einarbeiten mit Vallejo Acrylic matt varnish (70.520) hauchdünn Pigmente fixieren. Dasselbe mit Pigmentpulver in schwarz wiederholen und in noch nasse Mattlackierung aufpinseln (ergibt so den Effekt von dicken Schmutzablagerungen und Fettrückständen).

Lampenaufbauten an Mittelsäule Führerstandfront und -Rückseite abfräsen, planschleifen und Öffnungen mit Kunststoff verschliessen, mit UV-Kleber fixieren und mit Feinspachtel ausglätten, feinschleifen nach Aushärtung.

Messing-Ballst Einbau 35x92x10mm und 60x75x20mm sowie die beiden Gewichte der Vorläuferachsen ergänzen die beiden Bleigewichte um zusätzlich 1050 g.  So erhält die Lok massiv mehr Zugkraft.

 

Finish und altern der Lokaufbauten:  

Um die Handläufe mit Haftgrund zu airbrushen, klebe ich die Lokaufbauten mit Malerkrepp an und spritze mit Vallejo Primer sand grey (73.614). Handläufe bei Aufstiegsleitern mit Revell Email Color matt 15 gelb 2x von Hand lackieren. Restliche Handläufe Revell Email Color matt 6 schwarz lackieren. (Im Original enden Handläufe unten in Trittstufe; ich belasse die LGB-Variante).

 

Mechanik und elektrische Installationen:

Vorläuferachsen und Motorblock einbauen und beidseitig Massoth-Entkuppler Nr. 8442000 einbauen. Abfräsen der Radachshalterung zum Einbau des Entkupplers.

Mutter in Entkuppler

nach Bild einstellen

und zusammenbauen.

Drähte (braun/schwarz/schwarz) durch Bodenplatte durchführen und an Servokabel anlöten.

Einbau der beiden originalen LGB-Ballast-gewichte und Einbau eines ESU Laut-sprechers Typ SG4.7 41x70mm, 8 Ω. Motorblockanschlüsse mit Silikonkabeln 20 AWD und Stecklaschen.

 

ESU-Loksoundecoder 5 XL:

Einbau des ESU-Loksounddecoders 5 XL mit Schraubanschluss, montiert auf Messing-Trägerplatte 55x80mm, mit Inbusschrauben M3x10 und Distanzring verschrauben. Div. M3x14mm Inbusschrauben zur Fixage der Kabel.

Die RhB-Lok Gea 2/4 «Bügeleisen» dient vorwiegend als Rangierlok im eigenen Schattenbahnhof. Nur die wesentlichen Losounds (Standgeräusch, Fahren, Luftkompressor, Kuppeln, Lokpfeife, Schaffnerpfeife) werden aufgespielt. Auf Bahnhofdurchsagen wird bewusst verzichtet!

 Lokdecoderbeschreibung siehe: Loki1288 (D:) \ 833 \ Eigene Loksounddecoderprojekte\LS5XL_RhB_Ge_2_4_211_Loki1288_051221.esux. Lokprogrammer Ver. 5.1.6, Firmware 5.3.125.

 

Messinglampen Eigenbau:

Stefan Wyss beschreibt auf seiner Homepage «RhB Gartenbahn.ch» das Refit der Ge 2/4 Nr. 212 + 213 mit neuen Lampen und Schneeräumern. Über Hans Peter Langula sind Teilesätze von Lampen in Kunststoff erhältlich.

Lampenumbau:

Nach ausführlichen Bildrecherchen entschloss ich mich, zylindrische Lampen in Messing zu drehen, so wie sie an der Ge 2/4 Nr. 212 anlässlich einer letzten Werksrevision ausgeführt worden sind. Sechs Lampengehäuse sind habe ich Ende September 2021 gefertigt und diese mit Lampen von Kiss-Lokomotiven verglichen. Diese werden an den Stirnplatten der Gea 2/4 aufgesetzt und verschraubt.

 

Die Fertigung der Lampengehäuse mit Einbaute und SMD-Leds sind im Dokument «Messing_Lampen_ Konstruktionsbeschrieb_Lokomotiven.docx» detailliert beschrieben und mit Bildmaterial dokumentiert. Die Loklampen sind mit M2x6mm-Schrauben an Stirnplatte verschraubt; die feinen SMD-Led-Drähte mit Bondic-UV-Kleber fixiert.

Verkabelung der LED-Messinglampen an Unterseite Lok Boden. Übergang SMD-Led-Anschlussdrähte über Vorwiderstand 1’000 Ω auf Silikon Litze 28 AWD, Lötstellen mit Schrumpfschlauch isoliert. Schutz der SMD-Drähte und Silikon Litzen durch Verkleben mit UV-Bondic.

 

Fotodokumentation Lok Umbau:

Das Logo von Franz von Matt für seine Webseite https://loki1288.ch der Gartenbahn "Am Dorfbach

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